Schloss Uhenfels

Nach seinem Ableben erwarb 1899 der Rittergutsbesitzer Georg Warburg aus Hamburg das Schloss. Georg Warburg verehelichte sich 1901 mit Lucie geb. Kaulla aus der bekannten Stuttgarter Bankiersfamilie und betrieb mit dem Hofgut einen landwirtschaftlichen Musterbetrieb. Georg Warburg wurde 1923 in Uhenfels begraben. Seine Frau und sein Sohn, der Bankier Siegmund Warburg (1902-1982) emigrierten in der NS-Zeit nach London. 1938 wurde Schloss Uhenfels zwangsweise an die Gemeinde Trailfingen verkauft. 1945 kam das Schloss unter Vermögenskontrolle und wurde 1951 der Familie Warburg zurückgegeben. 1957 verkaufte Siegfried Warburg das Anwesen an den Stuttgarter Bankier Wilhelm Friedrich Blankenfeld. Von dessen Familie erwarb es 2009 der Unternehmer Willi Balz. Das Schloss wurde bis 2016 durchgreifend renoviert. Seit 2020 hat das Schloss einen neuen Eigentümer, der aus der Region kommt.

Das hoch über dem Mühltal gelegene Schloss ist auf eine malerische, kulissenhafte Wirkung hin komponiert. Das Schloss wird von einer Ringmauer mit drei Türmen umgeben. Der Zugang auf der Südostseite erfolgt durch ein Rundbogentor in Formen der Neorenaissance mit Wappenstein. Das an der Nordwestseite in die Ringmauer eingebundene Schloss besteht aus dem massiven, rechteckigen Hauptbau mit Staffelgiebeln, dem Anbau mit Zwerchhaus, dem etwas niedereren Hofhaus auf trapezförmigen Grundriss mit Fachwerkobergeschoss und Krüppelwalmdach sowie dem mit grünen Ziegeln gedeckten Rundturm an der Südseite. Im Salon ließ Hayn eine Decke aus der Zeit der Renaissance einbauen.

Beschreibung des Oberamts Urach, hg. vom Statistischen Landesamt, Stuttgart 1909, S. 708-709.

Der Landkreis Reutlingen, Bd. 1, Sigmaringen 1997, S. 526.

Walter Röhm: Urach. Stadtführer durch Kunst und Geschichte, Urach 1978, S. 194.

Günter Schmitt: Burgenführer Schwäbische Alb. Band 4: Alb Mitte-Nord, Biberach 1991, S. 253-258.